Pizza ist eines der kultigsten Gerichte der italienischen Küche, aber wussten Sie, dass nicht alle Pizzen gleich aussehen? Zu den beliebtesten Stilen in Italien gehören die neapolitanische und die römische Pizza.
INHALTSVERZEICHNIS
Neapolitanische pizza vs. römische pizza: die unterschiede, die den geschmack ausmachen
Beide Varianten bieten unterschiedliche Geschmackserlebnisse, da sie sich in Teig, Belag, Backzeit, Zubereitung und sogar in der Art und Weise, wie sie serviert werden, unterscheiden. Während die neapolitanische Pizza für ihren weichen, luftigen Rand bekannt ist, besticht die römische Pizza durch ihren knusprigen, dünnen Boden. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Materie ein, um herauszufinden, was diese beiden italienischen Klassiker unterscheidet, welche Zutaten sie ausmachen und wie Sie diejenige auswählen, die Ihnen am besten schmeckt – ob in einer Pizzeria in Italien oder selbst gemacht im Steinofen zu Hause.

🍝 Lust auf Dolce Vita?
Entdecken Sie mein eBook „Vier Jahreszeiten italienischer Aromen“: 70 einfache, schnelle und exklusive Rezepte, um Ihre Mahlzeiten wie ein italienischer Koch zu zaubern.
📕 Bestellen Sie jetzt Ihr Buch1. Ursprung und Geschichte: Neapel vs. Rom
Die neapolitanische Pizza geht auf das 18. Jahrhundert zurück und entstand in Neapel in Süditalien. Sie ist als traditionelle Pizza anerkannt und hat durch die Bezeichnung "Vera Pizza Napoletana" sogar einen europaweiten Schutz erhalten. Diese Bezeichnung verlangt die Einhaltung strenger Normen für den Teig, die Zutaten und die Backmethode. Für die Neapolitaner ist Pizza mehr als nur eine Mahlzeit; sie ist eine Kunst.
Die römische Pizza ihrerseits hat sich seit dem 20. Jahrhundert weiterentwickelt und zeichnet sich durch ihre modernen Merkmale aus. Die Stadt Rom in Mittelitalien ist berühmt für ihre schnelle Küche, und die römische Pizza ist eines der besten Beispiele dafür. Sie wird oft in Stücken serviert und auf die Schnelle in einer entspannteren Atmosphäre verzehrt. Entdecke auch: Originales Spaghetti alla Carbonara Rezept – Einfach und Schnell ohne Sahne
2. Der Teig: fluffig vs. dick und konstant
Einer der größten Unterschiede zwischen diesen beiden Pizzatypen ist der Teig.
- Neapolitanische Pizza: Der Teig wird mit einer langen Gehzeit (bis zu 24 Stunden) zubereitet, wodurch er eine weiche und lockere Textur erhält. Er ist in der Mitte dünn, hat aber dicke Ränder, die als "corniche" bezeichnet werden. Durch das schnelle Backen (60-90 Sekunden) bei sehr hohen Temperaturen in einem Holzofen entstehen leicht verbrannte Ränder, die innen jedoch weich sind. Dieser Kontrast zwischen den aufgeblähten Rändern und der dünnen Mitte macht die neapolitanische Pizza einzigartig.
- Römische Pizza: Der Teig der römischen Pizza ist dünner und hat auf der gesamten Oberfläche eine gleichbleibende Dicke. Im Gegensatz zur neapolitanischen Pizza wird sie oft als Stück in rechteckigem Format serviert. Sie wird länger gebacken, meist in einem Elektro- oder Gasofen, wodurch sie außen knuspriger wird, innen aber weich bleibt. Er ist dicker und gehaltvoller und eignet sich perfekt, um ihn beim Gehen zu essen.
3. Kochtechniken: Holzofen vs. Elektroofen
Die Backmethode spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Textur und den Geschmack der Pizza.
- Neapolitanische Pizza: Traditionell wird sie in einem Holzofen bei sehr hohen Temperaturen (ca. 450 °C) gebacken. Dies ermöglicht ein schnelles Backen in weniger als zwei Minuten, wodurch ein weicher Teig mit leicht verbrannten Rändern entsteht, der für einen einzigartigen Geschmack sorgt.
- Römische Pizza: Die römische Pizza hingegen wird häufig in einem Elektro- oder Gasofen bei einer niedrigeren Temperatur (ca. 300-350 °C) gebacken. Durch die längere Backzeit erhält man einen knusprigen Teig, der sich besonders gut zum Verzehr am Stück eignet.
4. Zutaten und Beilagen: Einfachheit vs. Kreativität
- Neapolitanische Pizza: Die neapolitanische Pizza ist für ihre Einfachheit bekannt. Die Beläge sind klassisch und minimalistisch und konzentrieren sich auf wenige, hochwertige Zutaten. Zu den bekanntesten Versionen gehören Margherita (San Marzano-Tomaten, Mozzarella di Bufala, frisches Basilikum) und Marinara (Tomatensoße, Knoblauch, Oregano, Olivenöl). Hier liegt der Schwerpunkt auf Frische und ausgewogenen Aromen.
- Römische Pizza: Die römische Pizza ist moderner in ihrem Ansatz und bietet eine größere Vielfalt an Belägen. Kreative Kombinationen wie Pizza alla Carbonara (inspiriert von dem berühmten Nudelgericht) oder Pizza bianca (ohne Tomatensoße, oft mit Käse und Gemüse belegt) sind üblich. Die römische Pizza experimentiert gerne mit Zutaten und kann Fleisch, gegrilltes Gemüse, verschiedene Käsesorten und sogar gewagtere Soßen enthalten.
5. Größe und Format: einzeln vs. pro Stück
- Neapolitanische Pizza: Sie wird meist in Einzelform serviert und hat eine bescheidene Größe, die ideal für eine Person ist. Dank ihres dünnen Kerns und der weichen Ränder kann man sie in Ruhe genießen, oft zusammen mit einem Glas Wein oder Bier. Auch lesen: Top 10 der Besten Italienischen Weine, Weltweit Geschätzt!
- Römische Pizza: Die römische Pizza wird häufig als Stückware verkauft, die in große rechteckige Bleche geschnitten wird. Sie ist ideal zum Teilen oder für eine schnelle Mahlzeit zwischendurch. Sie wird nach Gewicht verkauft und bietet auch Abwechslung, indem man mehrere Stücke mit unterschiedlichen Füllungen nimmt.
6. Internationale Beliebtheit: Anpassung und Einfluss
- Die neapolitanische Pizza hat aufgrund ihrer Authentizität eine weltweite Wirkung. Viele Pizzaiolos (Pizzahersteller) auf der ganzen Welt versuchen, die "vera pizza napoletana" zu reproduzieren und dabei die strengen Standards für Zutaten und Backen einzuhalten. Neapolitanische Pizzerien sind in vielen Städten zu finden, wo die Qualität der Produkte an erster Stelle steht.
- Die römische Pizza, mit ihrem praktischen Format und ihrer Vielseitigkeit, hat ebenfalls die Welt erobert, allerdings auf flexiblere Weise. Ihr Stil wird oft an lokale Vorlieben angepasst. In manchen Ländern werden z. B. mehr Käse oder Fleisch hinzugefügt, wobei die Leichtigkeit und Knusprigkeit des Teigs erhalten bleibt.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neapolitanische Pizza und die römische Pizza zwei unterschiedliche, aber gleichermaßen faszinierende Interpretationen der italienischen Pizzakunst darstellen – jede mit ihren ganz eigenen Stärken und Charakterzügen. Die Pizza Napoletana zeichnet sich durch ihren weichen, luftigen und leicht elastischen Teig aus, der durch eine lange Gärzeit und das typische Backen bei extrem hoher Temperatur im Holzofen entsteht. Verwendet werden ausschließlich hochwertige, traditionelle Zutaten wie San-Marzano-Tomaten, Mozzarella di Bufala, frisches Basilikum und kaltgepresstes Olivenöl extra vergine. Dieses Zusammenspiel sorgt für eine saftige, aromatische Pizza, die besonders von Puristen und Liebhabern authentischer neapolitanischer Küche geschätzt wird.
Im Gegensatz dazu steht die Pizza Romana, die mit einem viel dünneren, knusprigeren Boden aufwartet. Ihr Teig enthält oft etwas mehr Fett, was für zusätzliche Rösche sorgt. Sie lässt sich leicht mit der Hand essen und ist besonders beliebt für den schnellen Genuss – sei es unterwegs, in einer römischen Trattoria oder im modernen Street-Food-Kontext. Darüber hinaus ist sie bekannt für ihre Vielfalt an Belägen: Von klassischen Kombinationen bis hin zu kreativen, manchmal gewagten Varianten mit Zucchiniblüten, Trüffelcreme oder Pecorino – bei der römischen Pizza ist Experimentierfreude ausdrücklich erlaubt.
Beide Pizzastile spiegeln auf wunderbare Weise die kulinarische Vielfalt Italiens wider. Während die neapolitanische Pizza mit ihrem traditionsreichen Handwerk und ihrer geschützten Ursprungsbezeichnung punktet, überzeugt die römische Pizza durch Praktikabilität, Flexibilität und moderne Vielseitigkeit. Ob in einer rustikalen Pizzeria am Golf von Neapel oder in einem belebten Lokal im Herzen Roms – jede Variante hat ihren eigenen unverwechselbaren Charme und erzählt ein Stück italienischer Esskultur.
Ganz gleich, ob Sie zur klassischen Margherita greifen, eine scharfe Diavola bevorzugen oder eine kunstvoll belegte Quattro Stagioni wählen – sowohl die neapolitanische als auch die römische Pizza laden dazu ein, Italien mit allen Sinnen zu erleben. Vielleicht ist es am Ende gar nicht nötig, sich zu entscheiden – sondern einfach beide zu genießen.
Entdecken Sie mein traditionelles italienisches Rezept für neapolitanische Pizza.
Auch lesen: Italienisches Rezept für hausgemachte Focaccia: einfach und fluffig!